Eigene Produktentwicklung oder Private Labeling – Was macht eine gute Kerze aus?

Eigene Produktentwicklung oder Private Labeling – Was macht eine gute Kerze aus?

Eigene Produktentwicklung oder Private Labeling – Was macht eine gute Kerze aus?

Vor über einem Jahr starteten wir in die Entwicklung unserer eigenen nachhaltigen Kerzen in Berlin. Ohne Vorkenntnisse und ohne eine Ahnung davon, was auf uns zukommt. Schnell mussten wir feststellen, dass es ein aufwändiger, aufreibender und frustrierender Prozess ist, den man bis zum fertigen, zufriedenstellenden Ergebnis auf sich nehmen muss.


Während wir uns mit verschiedenen Wachsen, Dochten, Gefäßen und Duftstoffen beschäftigten, schossen neue, kleine Kerzenmarken wie Pilze aus dem Boden. Gerade in der Zeit des Lockdowns schien es, als würde jeden Tag eine neue Brand an den Markt gehen – Auf Social Media wurden uns unzählige Werbungen ausgespielt, von Marken, die uns bisher vollkommen unbekannt waren.
Auffällig dabei war die Tatsache, dass sich viele dieser Brands in Sachen Inhaltsstoffen, Erscheinungsbild und Gefäßauswahl stark glichen und wenig Alleinstellungsmerkmale aufwiesen.


Der Grund dafür wurde uns wenig später klar: Private Labeling. Der wohl einfachste und schnellste Weg, eine eigene Kerzenmarke mit „eigenen“ Produkten aufzubauen: Fertig entwickelte Kerzen werden von bestehenden Firmen übernommen und mit eigenen Designs und Etiketten versehen.
In diesem Artikel wollen wir weder die Qualität, noch das Design oder die Entscheidung zu Private Labeling- Produkten angreifen, da es auch hier gewaltige Unterschiede gibt und man die verschiedenen Aspekte nicht verallgemeinern kann.


Wir wollen jedoch erklären, wieso wir uns ganz klar gegen Private Labeling und für eigene Produktentwicklung entschieden haben.
Die Entscheidung, uns in der Herstellung eigener Kerzen zu versuchen, kam einerseits durch die Liebe zu dieser Produktkategorie und anderseits durch unsere Unzufriedenheit mit dem vorhandenen Angebot des Marktes. Unser Ziel war es, transparente, nachhaltige sowie wiederverwendbare Alternativen zu erarbeiten, welche vollständig vegan und tierversuchsfrei sein sollten. Dabei war uns die Auswahl der Rohstoffe, die Dezimierung der Lieferketten, die vollständige Kompensation des CO2-Abdrucks derselben sowie die faire Bezahlung aller beteiligten Personen in der Herstellung besonders wichtig. Nimmt man sich all diesen Faktoren persönlich an, so sind ein hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand garantiert. Dazu kam die Schwierigkeit, dass sich die meisten Firmen nicht unserer Rezepturen und Visionen annehmen wollten – Die Umstellung der Maschinen, die anfangs verhältnismäßig kleinen Stückmengen und die natürlichen Rohstoffe waren vielen potenziellen PartnerInnen zu riskant und finanziell zu wenig vielversprechend.


Als wir letztendlich in Italien und Österreich fündig wurden, hatten wir genau das, was wir uns vorgestellt hatten: Traditions- und Familienunternehmen, die wir persönlich kennenlernen durften und die uns bei unserem Projekt unterstützen wollten.
Zusammenfassend können wir nun folgendes Resümee aus der eigenen Produktentwicklung ziehen und die nachfolgenden Faktoren garantieren:

  • Eigene Auswahl und Kontrolle sämtlicher Inhaltsstoffe
  • Eigens entwickelte Rezepturen und somit vollständige Identifikation mit unseren eigenen Produkten
  • Persönliche Zusammenarbeit mit den Partnerfirmen
  • Vollständige Flexibilität im Produktmanagement und der weiteren Produktentwicklung
  • Faire Lieferketten, nachhaltige Herstellung, umweltfreundlicher Versand
  • Transparente und faire Preisgestaltung

 

Dafür nehmen wir im Gegenzug viele Punkte auf uns, die auf den ersten Blick wenig attraktiv erscheinen, uns jedoch von Anfang an den Umgang mit einer eigenen Marke gelehrt haben und die wir daher niemals missen wollen:

 

  • Vollständige rechtliche Verantwortung für Rezepturen und finale Produkte
  • Eigenständige Erstellung von Sicherheitskonzepten
  • Hohe Herstellungskosten aufgrund von kleinen Stückmengen
  • Produktentwicklung „from scratch“: Von Gefäßen über Duftmischungen bis hin zu Verpackungen und Etiketten
  • Aufbau eines Firmennetzwerkes für die einzelnen Entwicklungs- und Herstellungsschritte
  • Hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand bis zum fertigen Produkt – ohne Erfolgsgarantie

 

Beide Auflistungen beinhalten Faktoren, auf die man bei der Wahl von Private- Labeling Produkten verzichten muss / darf. Für uns war es keine Option, ein fertiges Produkt einer anderen Firma zu übernehmen, unser Logo darauf zu setzen und es als eigene Ware zu verkaufen.
Nur durch die eigene Entwicklung von Anfang an können wir nun voller Überzeugung versichern, unser Produkt in- und auswendig zu kennen, sämtliche uns wichtigen Faktoren garantieren zu können und zu 100% hinter unserer Marke zu stehen.
Auf diese Weise stellen wir für unsere KundInnen im B2C wie auch im B2B Bereich eine persönliche, transparente und natürliche Alternative zu anderen Marken dar.
Es ist toll zu sehen, wie viel positives Feedback uns zu unserer Entstehungsgeschichte erreicht und wie überrascht und begeistert viele Menschen von unseren Erzählungen zu diesem Thema sind.
Das hohe Risiko und der zeitliche sowie finanzielle Aufwand haben sich also gelohnt – Wir sind stolz auf unsere Produkte und noch stolzer darauf, dass sie und die zugrundeliegende Geschichte Euch so gut gefallen!

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